拍品 3092 - A146 大师画作 - Freitag, 19. September 2008, 02.30 PM
JEAN JOSEPH XAVIER BIDAULD
(Carpentras 1758–1846 Montmorency) Italian landscape with group of dancers in the foreground. Oil on paper laid on canvas. Verso with inscription on label: "Pido, eine Landschaft, geschätzt von [Marquard] Wocher" Later corrected by the art historian Prof. Friedrich Müller to Joseph Xavier Bidault. Label on centre top of frame: "30 Frau Pfarrer Sarasin / 2 Oehlgemälde". 37.4 x 49.2 cm. Provenance: In the collection of the Basel family Forcart and Sarasin and their descendents continuously since 1834–1834 Esther Forcart-Weiss and Johann Rudolf Forcart (1749–1834).–Via inheritance to Johanna und Theodor Sarasin-Bischoff, Basel.–Today, via inheritance to a Swiss private collection
Italienische Landschaft mit Tänzergruppe im Vordergrund.
Öl auf Papier auf Leinwand aufgezogen.
Verso mit Inschrift auf Etikette: "Pido, eine Landschaft, geschätzt von [Marquard] Wocher" [Marquard Wocher 1760-1830; Basler Maler der 1806 das berühmte Thuner Panorama malte]. Später von Kunsthistoriker Prof. Friedrich Müller auf Joseph Xavier Bidault korrigiert. Etikette auf dem Rahmen oben mittig: "30 Frau Pfarrer Sarasin / 2 Oehlgemälde".
37,4 x 49,2 cm.
Provenienz: Seit 1834 lückenlos im Besitz der Basler Patrizierfamilien Forcart und Sarasin (im Würtembergerhof, Basel) beziehungsweise deren Nachkommen: - 1834 Esther Forcart-Weiss und Johann Rudolf Forcart (1749 - 1834). - Durch Erbfolge an Familie Johanna und Theodor Sarasin-Bischoff, Basel. - Heute durch Erbfolge in Schweizer Privatsammlung. Im Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel befindet sich eine Sepia-Zeichnung nach der hier angebotenen Landschaft, die von Jeremias Burkhardt (1779-1838) im Jahre 1813 angefertigt wurde (Inv. 1927.65). Sie ist bezeichnet: "Nach Joseph Bidauld. Gezeichnet und gegeben von Jeremias Burkhardt./ 1813". Jeremias Burkhardts zweitältester Sohn, Ludwig Burkhardt (1810-1887), heiratete Louise Forcart (1816-1846), eine Schwester von Emilie Esther Forcart, die wiederum eine verheiratete Sarasin (1807-1866) war. Durch diese Verbindung kann der Zusammenhang mit dem hier gezeigten Ölgemälde von Bidauld und der Sepia-Zeichnung im Kunstmuseum hergestellt und die Provenienz bestätigt werden. Jean-Joseph-Xavier Bidauld, der zu den herausragenden Vertretern der ersten Generation der klassizistischen Landschaftaft zählt, wurde 1758 in Carpentras als Sohn eines Uhrmachers geboren. Mit seinem Bruder Jean-Pierre-Xavier kopierte er Bilder der holländischen und flämischen Schule, während er sich gleichzeitig der Beobachtung der Natur im realistischen Sinne widmete. Nach seiner Ausbildung in Lyon durchwanderte er Südfrankreich und verdiente seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsmalereien. 1783 zog er nach Paris. Bei seinem Aufenthalt in Rom von 1785-90 festigte er seine persönliche Auffassung der klassizistischen Landschaft. In der römischen und neapolitanischen Campagna und in der Toskana entstanden zahlreiche unmittelbar-sensible Ölstudien nach der Natur. Auch nach seiner Rückkehr nach Paris bevorzugt er grandiose, weite Aussichten, mit Gebüsch bewachsene Berge, Wasserfälle. Sein Malstil zeichnet sich dadurch aus, dass der Farbauftrag dünn und der Pinselstrich minutiös ist, was auch in diesem Werk erkennbar wird. Der Gegensatz von realistischer Naturstudie und regelgemäss komponierten Atelierbild wird zu einem wesentlichen Charakteristikum. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts genoss er als Künstler grosse Beliebtheit, malte Landschaften im Auftrag von Carlos IV. von Spanien, sowie für Joseph Bonaparte, und wurde als erster Landschaftsmaler in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen.
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