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Lot 6040 - ibid138 Gemälde Alter Meister ─%T online only - Mittwoch, 27. September 2023, 14.00 Uhr

JOHANN SEBASTIAN HERSCHE

(Appenzell 1619–nach 1691 St. Gallen)
Heiliger Dominikus empfängt den Rosenkranz. 1679.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: Johan Sebastian Hersche Hippolita Kern i. S. Susana Grüterin sine ehliche frauwen. 1679.
149 × 79,2 cm.


Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.

Das hier angebotene Gemälde von Johann Sebastian Hersche stellt die Rosenkranzübergabe dar. Die in den Wolken schwebende Maria mit Kind, von Engeln umgeben, übergibt den Rosenkranz an die mit Dornenkrone versehene Heilige Katharina von Siena und den Heiligen Dominikus im weiss-schwarzen Ordensgewandt. Letzterer wird mit den charakteristischen Attributen der weissen Lilie, der Weltkugel und dem Hund mit einer brennenden Fackel dargestellt.

Im unteren Bereich des Gemäldes gibt der Künstler seinen Namen preis und lässt zugleich seine erste Gattin Hippolita Kern, die er 1652 ehelichte, sowie seine zweite 1676 geheiratete Gemahlin Susanna Grütter in das Gemälde einfliessen. Die drei Wappen, die unterhalb die Beischrift ergänzen, sind die Familienwappen der drei Familien Hersche oben, Kern links und Grütter rechts.

Als Sohn eines Malers und Vergolders war Hersche für die Ausstattung zahlreicher Kirchen in der Schweizer Region Appenzell verantwortlich. Zusammen mit Johann Christoph Storer (1620–1671) waren sie im Atelier des Mailänder Künstlers Ercole Procaccini d. J. (1605–um 1680) tätig. Der Stil seines Frühwerks lässt sich als ein ländlich geprägter Manierismus identifizieren, der von den flämischen Meistern des 16. Jahrhunderts inspiriert ist. Mit der Ernennung zum Hofmaler im Jahr 1660 durch den St. Galler Abt Gallus Alt gelangte Hersche der Durchbruch als Künstler. Schliesslich verinnerlichte er im Verlaufe seiner späteren Reisen nach Mailand den internationalen Barockstil, für dessen Einführung und Verbreitung er in St. Gallen sowie in der gesamten Ostschweiz mitverantwortlich war. Diese stillistischen Einflüsse finden sich auch bei diesem imposanten Gemälde.

Wir danken Angelo Steccanella für seine wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Loses.

CHF 4 000 / 6 000 | (€ 4 120 / 6 190)

Verkauft für CHF 5 125 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr